ebu Forming Performance

Eine breite Palette an standardisierten Pressen hat ebu Umformtechnik jetzt im Programm. Ein Querbaukasten der Pressenmodule erlaubt die Serienfertigung und ermöglicht für den Anwender attraktive Preise.

ebu SELECT M mit Power Tower

Die Baureihe ebu SELECT M mit Stahl-Schweiß-Monobloc-Konstruktion des Pressenkörpers wird in acht Baugrößen für Presskräfte von 800 bis 4000 kN angeboten.

ebu SELECT S

Die ebu SELECT S wird zum Teil in China gefertigt, bei ebu Umformtechnik komplettiert und kann im unteren Preissegment konkurrenzfähig in den Baugrößen 2500, 4000 und 6300 kN angeboten werden.

Feinschneipad von WEBO

Das Feinschneidpad von WEBO wirkt quasi wie ein Ziehkissen und erlaubt Feinschneiden auf universellen Stanzautomaten.

Feinschneipad in Maschine

Das Feinschneidpad von WEBO kann im Pressentisch der ebu-Stanzautomaten längsverschoben und frei positioniert werden.

Querbaukasten für High-Tech-Pressen

ebu Umformtechnik baut das Produktprogramm an High-Tech-Stanzautomaten aus und führt neue standardisierte Pressenbaureihen  und einen übergreifenden Querbaukasten für Pressenmodule ein. Zur EuroBLECH zeigt ebu Umformtechnik ein in den Pressentisch integriertes Feinschneidpad und ermöglicht so auf den Standardpressen die Produktion von Feinschneidteilen.

Bekannt ist die ebu Umformtechnik GmbH für ihre modularen und kundenspezifischen High-End-Stanzanlagen. Jetzt hat das Unternehmen sein Produktspektrum um drei standardisierte Pressenbaureihen für den universellen und für den kosteneffizienten Einsatz erweitert und sein Modulsystem zu einem Querbaukasten über alle Baureihen ausgebaut. Damit bietet das Bayreuther Unternehmen für verschiedene Marktbereiche in Serie gefertigte Maschinen zu attraktiven Preisen. Und die Standardisierung schafft Raum für innovative Entwicklungen: Auf der EuroBLECH (25. bis 28. Oktober; Halle 27 - Stand E93) stellt ebu Umformtechnik zusammen mit WEBO eine 250-t-Standardpresse aus, auf der auch Feinschneidteile gefertigt werden können. Dazu ist in die Maschine ein Feinschneidpad integriert. 

Vielerlei Vorteile durch Standardisierung

Mehr als 20 Jahre nutzt ebu bereits ein modulares Konzept für den Bau von Stanzautomaten und Komplettanlagen. Bisher vorwiegend für die Umsetzung kundenspezifischer Lösungen, oftmals im technischen Grenzbereich. „Solche Leuchtturmprojekte machen wir auch weiterhin“, sagt Stephan Mergner, der bis 2009 Technischer Leiter bei ebu Umformtechnik war, bevor er verschiedene leitende Funktionen bei anderen Unternehmen übernahm. Seit Frühjahr 2020 führt er zusammen mit Mark Malkomes die Geschäfte in Bayreuth. „Was fehlte, waren Standardpressen im mittleren und unteren Preissegment, für die es einen relativ großen Markt gibt.“

In dieser Situation hat ebu Umformtechnik die bisherige Geschäftsstrategie überdacht und das vorhandene modulare System standardisiert und erweitert. „Wir haben uns die bevorzugten Größen der letzten zehn Jahre angesehen und damit zusätzlich zu unseren Individualpressen drei Baureihen mit festen Baugrößen generiert“, betont Stephan Mergner. Zukünftig wird es in der Baureihe ebu-SELECT M in Stahl-Schweiß-Monobloc-Version acht, in der ebu SELECT G mit geteiltem Pressenkörper fünf und in der smarten Baureihe ebu SELECT S drei Baugrößen mit jeweils festen Presskräften und Tischgrößen geben. Dazu kommt mit ebu SELECT C eine neu konstruierte Baureihe an C-Gestell-Pressen.

Für alle Baugrößen der standardisierten Baureihen sind die Schnittstellen vereinheitlicht. Und soweit wie möglich sind Bauelemente und Baugruppen von den Antrieben über die kraftübertragenden Elemente bis zur Steuerung als Module angelegt, die sich über alle Baureihen hinweg querwechseln lassen. Ähnlich wie im Automobilbau können so mit einer großen Zahl an Gleichteilen unterschiedliche Pressentypen mit kostengünstig in Serie gefertigten Modulen zusammengestellt werden. Gleichzeitig erleichtert es das Vorhalten von Ersatzteilen und bringt dem Anwender Sicherheit in Sachen Ersatzteilverfügbarkeit über einen langen Zeitraum. Mehr noch ermöglicht es dieser Querbaukasten, Maschinen, die bereits länger betrieben werden, durch das Wechseln der Module an neue Aufgaben anzupassen. So könne beispielsweise ein Lohnstanzer, dessen Aufträge sich nach vielleicht fünf Jahren komplett ändern, seinen Stanzautomaten zu einer Maschine umbauen, die zum Tiefziehen geeignet ist. Mit einem Querwechseln auf einen Servoantrieb biete die Maschine dann das erforderliche höhere Arbeitsvermögen.

Von den Vorteilen eines Querbaukastens

Die beiden Baureihen ebu SELECTTM M und ebu SELECTTM G sind aus den bisherigen individuellen Stanzautomaten hervorgegangen und arbeiten mit dem bei ebu favorisierten Längswellenantrieb, der hohe Drehzahlen, Leistung und Präzision bietet. Beide Baureihen werden in Bayreuth gebaut und mit hochwertigen Komponenten bewährter Lieferanten ausgestattet. Sie sind für Anwender gedacht, die auf Qualität, Präzision und Leistung Wert legen, aber auch bereit sind, beispielsweise bei der Ausstattung Kompromisse einzugehen.

Geht es den Anwendern vor allem um die Kosten, bringt ebu zukünftig die neue Baureihe ebu SELECTTM S für preissensitive Anforderungen ins Spiel. Die Maschine basiert auf einer bewährten Pressenbaureihe des chinesischen Pressenbauers Jiangsu Xuzhou Metalforming Machine Group Co., Ltd., der seit 2016 Gesellschafter des Bayreuther Unternehmens ist. Die Pressen mit einem kostengünstigen Querwellenantrieb werden zu rund 60 Prozent in China vormontiert und von ebu komplettiert. Die Schnittstellen dieser Pressenbaureihe sind für den ebu-Querbaukasten standardisiert, so dass ebu Module eingewechselt werden können. „Diese Pressen erreichen einen Performance Level, der einen guten Kompromiss zwischen Preis und Leistung darstellt, und bieten aber die identische Steuerung und Automationsmöglichkeiten bei einem Preisvorteil von rund 40 Prozent“, resümiert Stephan Mergner.

Ergänzt werden die Baureihen durch eine Neukonstruktion der C-Gestell-Pressen ebu SELECTTM C, die ebenfalls zum Querbaukasten kompatibel sind. Und das gesamte modulare System wäre nicht komplett ohne das Automationspaket ebu AUTOMATION, das von der Haspel bis zum Vorschub standardisierte Komponenten für den Aufbau von Komplettanlagen umfasst. Die Standardisierung reicht hier bis zu den Schnittstellen zur Anbindung von Geräten und Komponenten externer ebu-Lieferanten. So ist beispielsweise in der Steuerung eine Schnittstelle für externe Vorschübe vorgesehen, die damit in die Steuerung und in die Bedienoberfläche der ebu-Steuerung eingebunden werden.

Mit dem Querbaukasten und den standardisierten Pressenbaureihen lassen sich komplette Anlagen vergleichsweise schnell aus dem Katalog zusammenstellen. Und dabei ist der Baukasten so vielfältig, dass Kunden sogar zwischen einer Unterbringung aller Aggregate entweder in einem Aggregateträger oberhalb der Presse oder in einem beigestellten Power-Tower wählen können.

„Für einen Kunden haben wir kürzlich eine komplette Anlage in knapp eineinhalb Stunden konfiguriert“, sagt Stephan Mergner. Wer darüber hinaus besondere Anforderungen hat, wird in der ebu CUSTOMIZEDTM-Baureihe eine auf den Kunden speziell zugeschnittene Lösung finden.

Feinschneiden auf Standardpressen

Die Standardisierung der Baureihen schaffe Raum für kreative und innovative Ideen, betont Stephan Mergner, weil man sich nicht bei jeder Maschine wieder mit den grundlegenden Aspekten befassen muss. Eine dieser innovativen Ideen wird als Highlight auf der Euroblech ausgestellt: Eine Standardpresse der Baureihe ebu SELECT M mit 250 t Presskraft mit einem vollständig integrierten Feinschneidpad der Firma WEBO. Dieses Tool erlaubt es, auf einer universalen Presse Feinschneidarbeiten zu erledigen, für die üblicherweise eine dreifach wirkende Presse eingesetzt wird. Beim Feinschneiden stützt ein Gegenhalter das Blech auf der dem Schneidstempel gegenüberliegenden Seite und sorgt so für einen nahezu 100-prozentigen Glattschnittanteil und gerade Schnittkanten. Häufig können die Schnittflächen der Feinschneidteile direkt als Funktionsflächen genutzt werden. Spezielle Feinschneidpressen amortisieren sich in der Regel erst bei großen Stückzahlen. In der Praxis reichen zudem für viele Bauteile Stanzschnitte aus. Oft sind nur einige Lochungen oder Stanzungen in Feinschneidqualitäten gefordert. Oder aber für lange Folgeverbundwerkzeuge sind an mehreren Positionen Gegenhalter erforderlich. In diesen Fällen hilft das Feinschneidpad. „Das ist eine Art Ziehkissen, das wir in den Tisch integriert haben und das den Gegenhalter bildet. Das Feinschneidpad lässt sich im Tisch längsverschieben und kann an jeder Stelle positioniert werden“, erläutert Stephan Mergner. Der Werkzeugbauer WEBO bietet das patentierte System in seinen Werkzeugen an. Dies erfordert eine Presse mit größerer Werkzeugeinbauhöhe. Die Integration des WEBO-Feinschneidpads ist durch enge Zusammenarbeit zwischen WEBO und ebu Umformtechnik entstanden und wird in dieser Form nur von ebu angeboten.

Sofort verfügbare Maschinen

„Wir haben ein Jahr Messepause eingelegt, weil wir mit unserem neuen Programm erst an die Öffentlichkeit wollten, wenn alles funktioniert. Jetzt sind wir soweit, “ sagt Stephan Mergner. Interessierte Kunden können die Maschinen und Systeme in Funktion bei Kunden oder in den Werkshallen in Bayreuth jederzeit ansehen und prüfen. Bedingt durch die Serienfertigung hält ebu Umformtechnik zudem eine große Zahl an Maschinen mit hohem Fertigstellungsgrad bereit, die kurzfristig verfügbar sind. In Zeiten eines problematischen Beschaffungsmarktes für mechanische und elektronische Standardkomponenten ist das ein zusätzlicher Pluspunkt.

www.ebu-forming-performance.com
www.webo.de.com